Gesunde Kolleginnen und Kollegen sind das wichtigste Gut für unseren Verein.
Die Herausforderungen der täglichen Arbeit nehmen zu und verlangen jedem Einzelnen mehr Anstrengungen ab. Diese zu bewältigen und gesundheitliche Belastungen zu reduzieren, ist Aufgabe und Verantwortung des Arbeitgebers sowie der Beschäftigten selbst. Aus diesem Grund haben der Vorstand, die Geschäftsführung und der Betriebsrat des Vereins im Jahr 2013 die Gründung eines Steuerkreises „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ initiiert.
Der Steuerkreis hat das Ziel, Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Leistung der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern. Es werden korrektive und präventive Ideen und Konzepte den Sachverhalt betreffend entwickelt und nach Abstimmung mit allen Beteiligten umgesetzt.
Der Steuerkreis setzt sich aus Mitarbeitern verschiedener Bereiche des Trägers zusammen und wird durch die AOK Plus fachlich unterstützt.
Nach dem Projekt „Arbeit und Ernährung“ in 2018 beschäftigt sich der Steuerkreis in diesem Jahr mit dem Projekt „Arbeit und Körper“ und bereitet für 2023 das Thema „Arbeit und Psyche“ vor.
Mit dem Thema „Arbeit und Körper“ sollen die wechselseitigen Auswirkungen der Arbeit auf den Körper aufgezeigt und mögliche Ausgleichs-/Kompensationsmaßnahmen in die betriebliche Praxis überführt werden. Verschiedene Themenmodule können gewählt und während eines Projekttages angewendet werden. Die Durchführung erfolgt über das Fachpersonal unserer Physiotherapeutischen Praxis.
Fahrradfahren, ob auf dem Arbeitsweg oder in der Freizeit, kann für die Gesunderhaltung aller Mitarbeiter/-innen einen guten Beitrag leisten. Ein „Jobrad-Angebot“ konnte nach genauer Prüfung nicht unterbreitet werden. Dennoch unterstützt eine neue Kooperation mit einem regionalen Fachhändler bzw. einer Fachwerkstatt alternativ alle, die den Wunsch haben, auf ein Fahrrad oder E-Bike umzusteigen. Für die Inanspruchnahme von Sonderrabatten, Finanzierungsmöglichkeiten, Service und Beratung braucht es nur eine Bestätigung des Arbeitsgebers.
Inspiriert von einem Messebesuch des Steuerkreises, fand der Sitzball von der Firma STRYVE den Weg in unseren Verein. Dieser ist als temporär zu nutzendes Trainings- und Übungsgerät gedacht, stärkt die Rückenmuskulatur und fördert eine gerade Haltung. Für eine aktive Pausengestaltung oder als Sitzmöglichkeit für Zwischendurch – eine Fotoanleitung unserer Physiotherapie erklärt den richtigen Einsatz und Umgang.
Projekte sind nur so gut, wie diese in der Praxis umgesetzt und fortgeschrieben werden. Mit einer leicht angepassten Re-Befragung wurde das Ziel verfolgt, mögliche Entwicklungen aufzuzeigen aber auch aktuelle Handlungsbedarfe zu erfassen, um die weitere Arbeit des Steuerkreises neu auszurichten. Ergänzt wurden Fragen zum Thema Arbeit und Psyche. Mit einer Beteiligung von über 40 Prozent konnten wieder repräsentative Schwerpunkte erfasst werden:
Anknüpfend an das Seminar aus dem Vorjahr, fand nun ein Wiederholungsworkshop statt, der sich im Besonderen mit der Überführung der Schulungsinhalte in die Praxis beschäftigte. Anwendungsorientiert wurden auch Eskalationsstufen und Interventionsmöglichkeiten thematisiert.
Allen Einrichtungsleitungen wurde die Teilnahme am AOK Online Programm „Gesund führen“ empfohlen. Das Programm unterstützt die Führungskräfte dabei, ihr Führungsverhalten zu verbessern, die eigene Gesundheit zu stärken und Mitarbeiter/-innen gesund zu führen. Die Bearbeitung von 6 Modulen erfolgt im 14-tägigen Rhythmus. Da eine Teilnahme im Tagesgeschäft nicht ohne Weiteres möglich ist, erfolgt nach Vorlage des Teilnahmezertifikates eine Arbeitszeitgutschrift von 2 Stunden.
Bei einem weiteren Projekt zum Thema „Gesunde Ernährung“ hatten alle Einrichtungen bis zum 31.12.2018 die Möglichkeit, unter Moderation und fachlicher Begleitung einer Ernährungsexpertin der AOK Plus, sich mit dem Thema „Arbeit und Ernährung“ näher zu beschäftigen. Da es im Alltag oft schwierig ist, neben der Erfüllung beruflicher und privater Anforderungen, Zeit hierfür zu finden, wurden bei Teilnahme 2 Stunden Arbeitszeit und 3 € Budget für einen Warenkorb je Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. In den jeweiligen Teams erfolgte, unter Verwendung einer Vielzahl von Lebensmitteln, die gemeinsame Zubereitung von Pausenmahlzeiten. Die Möglichkeiten der Pauseninanspruchnahme am Arbeitsplatz wurden ebenso erörtert und diskutiert, wie die Zusammensetzung und Wirksamkeit von Produkten. Neben dem Wissenszuwachs aufgrund der vielen Hinweise und Anregungen durch die Expertin sowie den kulinarischen Genüssen, hat dieses Projekt auch maßgeblich zur Teambildung beigetragen.
Im 3. Quartal 2018 nahmen weitgehend alle Einrichtungsleitungen und deren Stellvertreter an einem Führungskräftetraining zu den Themen Kommunikation und Gesprächsführung, Umgang mit Veränderungen und Konfliktmanagement sowie Aufgabenverteilung im Team und Reflexion der Führungsrolle/n teil. Neben der Vermittlung von theoretischen Grundlagen mit praktischem Anwendungsbezug stand der Erfahrungs-, Gedanken- und Ideenaustausch über alle Bereiche hinweg im Vordergrund und trug maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Ein Follow-Up ist im Jahr 2019 bereits geplant.
Im Zusammenhang mit dem Projektthema „Gesunde Ernährung“ wurden mit dem Hauptessenslieferanten der Lebenshilfe die Standards der Betriebsverpflegung analysiert.
Neben gemeinsamen Gesprächen mit Ernährungsberatern der AOK Plus, denen im Vorfeld Speisepläne zur Verfügung gestellt wurden und bei denen es vorrangig um Empfehlungen für abwechslungsreiche und gesunde Ernährung und Produkte ging, wurden nun auch Bestellmöglichkeiten und Preise erörtert, mit folgendem Ergebnis:
Da eine ausgewogene Verpflegung die Zufriedenheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit steigern, hoffen wir, dass das nun vielfältigere Angebot, der vereinfachte Bestell- und Abrechnungsprozess, die guten Preise und die immer besser werdende Qualität dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte von diesem Angebot Gebrauch machen.
In den Bereichen der Verwaltung sowie Kindertageseinrichtungen erfolgte durch eine zugelassene Physiotherapeutin die Besichtigung der verschiedenen Arbeitsplätze mit dem Ziel, das körperliche Anforderungsprofil sowie die gegebenen Arbeitsplatzausstattungen zu überprüfen und Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen zu unterbreiten. Vielen Empfehlungen konnte bereits am Tag der Begutachtung gefolgt werden (Optimierung von Bewegungsabläufen, richtige Nutzung der Arbeits- und Hilfsmittel, etc.), andere fließen in den Planungsprozess ein.
Gesundes Führen ist integraler Bestandteil und der Schlüssel zu einem gelungenen betrieblichen Gesundheitsmanagement. Führungskräfte haben einen erheblichen Einfluss darauf, ob Mitarbeiter eher gesund oder krank sind. Allerdings sind Führungskräfte, aufgrund des hohen Erwartungsdrucks von mehreren Seiten, selbst höchst anfällig. In zwei Seminaren erfolgte durch Impulsreferate, Gruppendiskussionen und Kleingruppenarbeit die Heranführung an dieses sensible Thema mit dem Ziel, „Gesundes Führen“ in allen Bereichen der Lebenshilfe zu implementieren.
Wie leider nicht allen bekannt, ist unter anderem auch das Tragen von falschem Schuhwerk oft die Ursache von Rückenschmerzen. Die Schuhe beeinflussen maßgeblich die Körperhaltung und Körperstatik. Weiterhin sind viele Arbeitsunfälle auf Stolpern, Rutschen und Stürzen zurückzuführen. Falsches bzw. ungeeignetes Schuhwerk ist hierfür eine Hauptursache. In diesem Zusammenhang ist es gelungen, mit einem professionellen Lieferanten eine Rahmenvereinbarung zur Belieferung von Arbeitsschuhen/Arbeitsschutzschuhen abzuschließen, um den entsprechenden Mitarbeiterkreis optimal auszustatten. Neben der möglichen Inanspruchnahme von Beratungs- und Betreuungsleistungen, haben auch die Mitarbeiter, die nicht aufgrund von gesetzlichen Anforderungen vom Träger mit Arbeitsschuhen/Arbeitsschutzschuhen auszustatten sind, die Möglichkeit, mit dem Kundenrabatt des Trägers sowie einem zusätzlichen jährlichen Bonus, privat Arbeitsschuhe zu erwerben.
Bei der Durchführung von Transfertrainings wurden dem betroffenen Mitarbeiterkreis Griff- und Hebetechniken beim Transport von Betreuten bzw. Patienten, ein sinnvoller Hilfsmitteleinsatz sowie viele Tipps und Tricks in Bezug auf rückengerechtes Arbeiten vermittelt.
Die Mitarbeiterbefragung diente als Instrument, um eine an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientierte Datengrundlage für die weiteren Schritte des Arbeitskreises zu schaffen. Über 50 Prozent der Beschäftigten haben zu einem repräsentativen Ergebnis beigetragen sowie übergreifende und spezifische Handlungsschwerpunkte für die Arbeit des Arbeitskreises aufgezeigt. In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung, dem Vorstand und natürlich den Mitarbeitern sollen nun offensichtlich gewordene Defizite im Bereich der Arbeitsplätze sowie des Arbeitsplatzumfeldes behandelt bzw. abgestellt werden.
Fazit: Neben vielen erhaltenen Hinweisen und Anregungen wurden schwerpunktmäßig Rückenschmerzen als gesundheitliche Beschwerde benannt, die auch auf die Arbeitsplatzumgebung zurückzuführen ist. Dies war Grund genug, dieses Thema vorrangig zu bearbeiten.
Der Arbeitskreis nimmt alle Anfragen, Hinweise, Vorschläge und auch Beschwerden zum Thema jederzeit gern entgegen.
E-Mail: bgm@lebenshilfe-soe.de
Telefon: 03501-788530